„Ab heute ist Kemnath das Silicon Valley Ostbayerns“, erklärt Wissenschaftsminister Markus Blume. „Das TTZ ist ein starkes Signal für die Region – mit dem klaren Ziel: Wissen schnell in die Praxis bringen.“ Der neue Standort richtet sich gezielt an innovative Start-ups, technologieorientierte Unternehmen und junge Talente. Als Teil der Hightech Agenda Bayern bietet der Campus Kemnath künftig das richtige Umfeld für die Entwicklung und Skalierung von Geschäftsideen – in enger Verzahnung mit Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Skalierung bedeutet, eine Idee „groß“ zu machen, also Investoren zu finden, Kunden zu erreichen und Märkte zu erobern. „Der Campus ist ein Paradebeispiel dafür, wie Hochschulen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und Innovationen dort anstoßen, wo sie gebraucht werden – mitten in der Region“, verdeutlicht Prof. Dr. Veronika Fetzer, Vizepräsidentin der TH Deggendorf.
Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Vorhaben leisten die Stadt Kemnath und der Landkreis Tirschenreuth auch durch die Bereitstellung eines Gebäudes für den Campus – einschließlich Miet- und Nebenkosten – für einen Zeitraum von fünf Jahren. Das schafft die notwendige infrastrukturelle Basis und unterstreicht die Entschlossenheit, die Region auf Dauer zu stärken. Denn „Bildung heißt Zukunft und Kemnath steht ab heute für Beides mehr denn je“, wie Bürgermeister Roman Schäffler nicht ohne Stolz feststellt. Auch Landrat Roland Grillmeier steht hinter dem Projekt: „Der Campus Kemnath ist ein Gewinn für unseren Landkreis Tirschenreuth – und ein starkes Signal für unsere Zukunftsfähigkeit.“
Ministerpräsident Dr. Markus Söder führt aus: „Bayern ist Existenzgründerland Nummer 1 und soll es auch bleiben. Innovation und Technologie sind unsere besten Strategien, um auf die großen Herausforderungen der Zeit zu reagieren. Mit einem Gemeinschaftsprojekt der OTH Amberg-Weiden und der TH Deggendorf entsteht in Kemnath ein Campus für das Geschäftsmodell der Gründung. Forschung, Lehre und praktische Anwendungen finden hier zusammen. Aus Wissenschaft werden Unternehmen. Es entstehen enorme kreative Prozesse, Kontakte und Chancen für globale Entwicklung. Das gibt einen Schub für unsere Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit sowie Strahlkraft für den ländlichen Raum. Der Freistaat Bayern unterstützt das TTZ Kemnath mit fast sieben Mio. Euro.“
Neben drei Professuren werden mehrere Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter und einen operativen Leiter geschaffen. Die OTH Amberg-Weiden bringt dabei ihre Expertise im Bereich Gründungsförderung in das TTZ ein. „Durch die gezielte Förderung von Start-ups, kreativen Ideen und technologischen Entwicklungen wird ein dynamisches Umfeld geschaffen, das nicht nur junge Unternehmen anzieht, sondern auch bestehende Akteurinnen und Akteure inspiriert, neue Wege zu gehen“, so Vizepräsidentin Prof. Dr. Christiane Hellbach. Ein besonderer Höhepunkt für die Gründer wird ein Besuch im Silicon Valley an der Santa Clara University sein, der Partneruniversität der TH Deggendorf. Dieses Programm bietet neben intensiven Workshops einzigartige Möglichkeiten, sich vor Ort mit wichtigen Netzwerkpartnern auszutauschen und tiefgehende Einblicke in die Arbeitsweise und Denkweise des Silicon Valley zu gewinnen.
Zur Eröffnung präsentierten sechs innovative Start-ups ihre Ideen – darunter die brainjo GmbH mit einer Virtual-Reality-Therapie für ADHS, die iVivid GmbH mit KI-gestützter Erlössicherung in der Medizin oder die Erbendorfer Argusto GmbH, die Marktforschung im Bereich Lebensmittel betreibt. Sie alle haben den Weg von der Idee auf den Markt bereits erfolgreich geschafft und dienen als Vorzeigebeispiele für das, was am Campus Kemnath in den nächsten Jahren entstehen soll.