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Aktuelle Meldungen der Stadt Kemnath

Entlastung für Kemnather Innenstadt – Neue Zufahrt zur Staatsstraße 2665 freigegeben

Wie schon mehrfach in den vergangenen Wochen konnte die Stadt Kemnath ein Bauprojekt mit Erfolg abschließen. Die neue Zufahrt von der Staatsstraße 2665 zur Gemeindeverbindungsstraße von Kemnath nach Berndorf ist fertiggestellt und sorgt nicht nur bei den Berndorfern für Erleichterung.

Nach 14 Wochen Bauzeit gab Bürgermeister Roman Schäffler das Verbindungsstück zwischen beiden Straßen zusammen mit etlichen Ehrengästen aus Politik, Verwaltung, Polizei und den beteiligten Firmen offiziell für den Verkehr frei. Die Auf- bzw. Abfahrt bringt gleich mehrere positive Auswirkungen für den Verkehr in der Stadt Kemnath mit sich. Zum einen werden sowohl die bestehenden Zufahrten zur St 2665 als auch die Innenstadt deutlich entlastet, indem der überörtliche Verkehr von und nach Berndorf nicht mehr durch die Innenstadt fließen muss. Gleichzeitig sind Berndorf und der neu entstehende Stadtteil Kemnath Nord-West mit dem Realschulneubau, dem Sportpark und dem Baugebiet Kreuzwiese auf schnellerem Weg an das überörtliche Straßennetz angebunden. Insbesondere der Schulbusverkehr soll künftig über die neue Zufahrt laufen. Im Augenblick dürften aber vor allem die Berndorfer froh sein, die während der Baumaßnahme von Kemnath abgeschnitten waren.

Zusammen mit der Errichtung der Zufahrt wurden auch die Berndorfer Straße auf einer Länge von 455 Metern, 740 Meter Wirtschaftswege und die Staatsstraße 2665 auf einer Länge von 1.040 Metern bis zum Kreisverkehr bei der Firma Ponnath ausgebaut. Die Sicherheit der Benutzer der Wirtschaftswege wurde durch ausreichend Sichtweiten und Abstände verbessert und auf der St 2665 wurde neben einer Oberbauverstärkung auch die Einrichtung einer Linksabbiegerspur vorgenommen. Auf der Berndorfer Straße wurde außerdem ein „verkehrstechnisches Missgeschick beseitigt“, erläuterte Bürgermeister Roman Schäffler. Ingenieur Manuel Zwick führte dazu aus, dass die Straße bisher nicht parallel zu den Widerlagern (Stützkonstruktion) der Brücke verlaufen ist. Diese Situation wurde ebenfalls behoben.

Besonders hervorzuheben ist laut Bürgermeister die hervorragende Zusammenarbeit mit der Regierung der Oberpfalz und dem Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach. Man habe zusammen nach der besten Lösung gesucht und diese auch gefunden. Im März wurde der Auftrag schließlich an die Rädlinger Unternehmensgruppe aus Cham vergeben, die großes Lob von allen Seiten erntete. In ambitionierter Rekordzeit und bester Qualität habe das Unternehmen die Arbeiten ausgeführt. „Wenn ich einen Hut aufhätte, würde ich ihn ziehen.“ Diese Anerkennung des Bürgermeisters nahm Michael Russ von der Firma Rädlinger gerne entgegen.

In Richtung Stadt endet die Berndorfer Straße derzeit noch in einer Baustelle. Ab Mitte Dezember etwa soll aber auch hier freie Fahrt möglich sein. „Wenn dann Ende nächsten Jahres auch die Stichstraße zur Realschule fertig ist und vom Schulbusverkehr genutzt wird, werden die Vorzüge erst richtig erkennbar sein, auch von den Anliegern im Norden Kemnaths. Wir können damit einige verkehrstechnische Nadelöhre auflösen.“ Die Bedeutung der Staatsstraße macht Bürgermeister Schäffler anhand konkreter Zahlen besonders deutlich: „Mit einer Frequentierung von 8.000 bis 9.000 Fahrzeugen hat die Straße ein Verkehrsaufkommen ähnlich der B 22.“

Der Kostenansatz beträgt insgesamt etwa 2,5 Millionen Euro. Die Auftragssumme der Firma Rädlinger liegt bei 1.490.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Grunderwerb von 1,3 Hektar, Planungen, Gutachten und Erdbewegungen. Unter Berücksichtigung des Ausschreibungsergebnisses wurden zuwendungsfähige Kosten in Höhe von knapp über 2 Millionen Euro anerkannt. Außerdem hat die Stadt die Kosten in Höhe von 400.000 Euro für die Erneuerung der Staatsstraße für das Staatliche Bauamt vorübergehend vorfinanziert, sodass beide Maßnahmen in einem Zug umgesetzt werden konnten. Die Auslagen werden der Stadt gemäß einer Vereinbarung mit dem Freistaat Bayern zurückerstattet.

Mit diesem Projekt haben Stadtrat und Verwaltung laut Ingenieur Manuel Zwick die richtige Entscheidung getroffen und eine seltene Chance genutzt. 2020 habe er acht mögliche Planungsvarianten vorgestellt. Die jetzige Lösung habe sich dann als die Optimale herausgestellt. Auch der Flächenverbrauch konnte auf ein Minimum reduziert werden. Zwick nannte auch einige interessante Zahlen und Fakten. Die Rampenlänge misst 190 Meter und überwindet einen Höhenunterschied von 6,70 Metern. Insgesamt wurden hierfür 30.000 m³ Erdmasse bewegt. Zur besseren Veranschaulichung dieser Menge: Ein Fußballplatz wäre 3,75 Meter hoch mit Erde bedeckt.

Sachgebietsleiter Josef Kreitinger von der Regierung der Oberpfalz erklärte, dass das Projekt nur ein Beispiel von vielen für die umfangreichen Förderungen im Bereich des Straßenbaus in Bayern ist. Allein in den letzten fünf Jahren habe der Landkreis Tirschenreuth mit den kreisangehörigen Gemeinden insgesamt rund 14 Millionen Euro an Fördermitteln erhalten.  Die Kemnather Maßnahme wurde auf Vorschlag der Regierung ins Kommunale Sonderbaulastprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr nach Art. 13f BayFAG aufgenommen. Die Stadt Kemnath erhält – noch von damaligen Staatssekretär Holetschek zugesagt – eine Förderung von ca. 74 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten in Form einer Festbetragsförderung in Höhe von 1.540.000 Euro.

Diese dürfte die Stadt wohl in Kürze auf dem Konto haben, wie Kreitinger dem Bürgermeister in Aussicht stellte. „Der Bewilligungsbescheid müsste mittlerweile auf Ihrem Schreibtisch liegen. Sie können also gleich heute noch den Auszahlungsantrag stellen.“

Das Geld ist laut Landtagsabgeordnetem Tobias Reiß „in die Zukunft unserer Region“ gut investiert. Er gratulierte ebenso im Namen von Landrat Roland Grillmeier. Auch der Landkreis zeige mit dem Neubau der Realschule, dass er zu Kemnath als Bildungs- und Wirtschaftsstandort stehe. Glückwünsche überbrachte auch der stellvertretende Amtsleiter des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach Tobias Bäumler.

Stadtpfarrer Thomas Kraus bestellte zunächst herzliche Grüße von seiner erkrankten Kollegin Pfarrerin Kathrin Spies und segnete im Anschluss den neuen Straßenabschnitt. „Wir wollen die Hoffnung auf den Weg bringen, dass diese Straße von Unfällen verschont bleiben möge und dass wir in den kommenden Jahren erfahren, dass diese Straße Menschen zusammenführt und ein Segen ist für unsere Stadt und alle Bewohnerinnen und Bewohner.“