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Handeln oder nicht handeln?! Das „Theater für die Jugend“ besucht Kemnath

Kleine und große Besucher zeigten sich begeistert von den Theaterstücken „Die Heinzelmännchen“ und „Hamlet“. Das Theater für die Jugend gastierte auf ihrer Bayerntour „Land gemeinsam gestalten“ in der Steinwald-Allianz und präsentierte am Gesellenhaus in Kemnath bei schönsten Wetter Unterhaltung, Kultur und Drama mit hoher Schauspielkunst.

Echte Schauspieler, Emotionen und Musik erfuhren zunächst die Kinder bei der Nachmittagsaufführung des Stücks „Die Heinzelmännchen“. Der Hauswicht Philemon und der Schlüsselwicht Fistel haben sich unbemerkt in das Reich der Menschen eingeschlichen und sorgen dort für Aufruhr. Als Heinzelmännchen nehmen sie den Handwerkern sämtliche Arbeit ab und erfinden einen Universalhaushaltsroboter, der einem sogar die Zähne putzt und beim An- und Auskleiden hilft. Der machtgierige Professore weiß um die Neigung der Menschen, sich gern einmal auszuruhen, während andere die Arbeit für sie erledigen. Deshalb will er die Wichte einfangen, um sie nur noch für sich arbeiten zu lassen. Natürlich gab es eine Rettung.

Zur Abendvorstellung führte Regisseur Mario Eick zunächst in den „Hamlet“ ein. Etwas ist faul im Staate Dänemark – Krieg und Pandemie waren auch um das Jahr 1600 Themen, die die Menschen beschäftigt haben – und besonders Shakespeare. Leider sind diese Themen aktueller denn je. Wie Hamlet wissen wir, wenn wir nicht sofort etwas unternehmen, werden wir die derzeitigen Krisen nicht bewältigen können. Aber dennoch handeln wir nicht! Anstatt selbst etwas zu unternehmen, suchen wir nach Möglichkeiten, die Verantwortung weiter zu schieben.

Dem alten Hamlet, einem konservativen Regierungschef und Wertepolitiker, folgt Claudius, der Bruder des Verstorbenen auf den Thron, ein Populist, dessen Regierung schnell zu einem Fiasko gerät. Damit nicht genug, offenbart der Geist des alten Hamlet seinem Sohn, dass er von Claudius vergiftet wurde und verlangt nach Wiedergutmachung. Hamlet muss handeln, nicht nur um seiner Rache willen, sondern um die Katastrophe schlechthin zu verhindern. Hamlets Welt, unsere Welt, befindet sich in einem Rendezvous mit dem Schicksal. Die einzig relevante Frage lautet also für ihn, wie für uns alle: „Sein oder Nichtsein?“ Handeln oder nicht handeln?

Für Elmar Högl als Organisator der Stadt Kemnath und Martin Schmid, Geschäftsführer der Steinwald-Allianz, war der Besuch der Theatergruppe eine Ehre und Erfolg. Rund 150 Kinder und Erwachsene besuchten die beiden Vorstellungen und der Wunsch nach „Sowas sollte öfter stattfinden“ wurde gerne aufgenommen. Das Theater für die Jugend ist ein freies, professionelles Theater mit Sitz in Burghausen.

Die ländliche Entwicklung in Bayern hat für die zehnköpfige Schauspielgruppe 32 Gemeindeverbünde wie die Steinwald-Allianz ausgewählt, die in Genuss von kostenfreien Gastspielen kommen. Ob Dorfmitte, Freilichtbühne, Theaterstadl, bis hin zur Turnhalle – die Theatergruppe macht aus jeder Gegebenheit eine Bühne. An diesen Tagen wird thematisiert, wie kreative Bürgerinnen und Bürger ihr „Land gemeinsam gestalten“.

In zusätzlich eigens gedrehten Videoclips erzählen die aktiven Menschen in den Gastspielgemeinden selbst, was sie tun und wie sie konkret handeln. Der Videoclip zur Steinwald-Allianz ist zu sehen auf der Seite www.land-gemeinsam-gestalten-tour.bayern und in den sozialen Medien der Stadt Kemnath. 

 

Text und Bilder: Steinwald-Allianz