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Lebensrettender Strom zum Kampf gegen den Herztod: Öffentlich zugänglicher Defibrillator am Rathaus

Den Kemnather Bürgerinnen und Bürgern steht ein neuer und öffentlich zugänglicher Defibrillator zur Verfügung. Installiert ist dieser an der Fassade im Innenhof des Rathauses der Stadt Kemnath, gleich neben dem barrierefreien Eingang.

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Der Stromstoß eines automatischen Defibrillators („automatic external defibrillator“, kurz AED genannt), kann in der Zeit vor Eintreffen des Rettungsdienstes und des Notarztes Leben retten, wenn er durch Ersthelfer zeitnah zum Einsatz kommt.

Bei dem neuen Defibrillator handelt es sich um ein Gerät, das speziell für die Anwendung durch Laien entwickelt wurde und ohne medizinische Vorkenntnisse eingesetzt werden kann. Man muss nur den Anweisungen des automatischen integrierten Assistenzsystems folgen. Der neue „Defi“ wurde als Ersatz für das alte Gerät angeschafft, das im Rathaus stationiert war.

Vor der Anwendung des Defibrillators sollten folgende Schritte ausgeführt werden:

1.         Prüfen, ob die Person ansprechbar ist und atmet2.  Notruf 112 wählen

3.         Wenn keine Atmung vorliegt, Wiederbelebung starten (Herzdruckmassage und Beatmung)

4.         Defibrillator anwenden

Da die Wiederbelebung nicht unterbrochen werden darf, sollte man mindestens zu zweit sein. Außerdem ist es wichtig, dass der Patient nicht im Wasser liegt und sich auf einem nichtleitenden Untergrund befindet.

Weil der Defibrillator im Freien aufbewahrt wird, muss er durch einen speziellen beheizten Wandkasten vor der Witterung geschützt werden. Der Deckel des Kastens kann mit einer Drehung nach rechts abgeschraubt und der Defibrillator entnommen werden. Dann öffnet man den Deckel des Defibrillators, in dem sich die Elektroden und eine bebilderte Anleitung zur Anbringung befinden. Der kleine und kompakte Lebensretter analysiert zunächst den Herzrhythmus des Patienten. Der Patient sollte in diesem Moment weder berührt noch bewegt werden. Die Software entscheidet dann, ob die Auslösung eines Impulses notwendig ist.

Das ist der Fall, wenn eine starke Herzrhythmusstörung, zum Beispiel Kammerflimmern, vorliegt. Dann erst wird die Funktion des Defibrillators freigeschaltet. Im Falle eines Herzstillstandes jedoch hilft kein Stromstoß, sondern es muss die manuelle Wiederbelebung mittels der Herzdruckmassage fortgesetzt werden. Auch in diesem Fall überprüft das Gerät in regelmäßigen Abständen den Herzrhythmus, die Elektroden dürfen also nicht abgenommen werden. Was genau zu tun ist, sagt das Gerät. Ersthelfer müssen also keine Angst haben, etwas falsch zu machen – denn falsch wäre im Notfall nur das Nichtstun.

„Trotz der einfachen Bedienbarkeit des Gerätes empfiehlt es sich, die Anwendung eines AED für den Notfall zu trainieren“, erklärt Bürgermeister Roman Schäffler, und weist daraufhin, dass der BRK-Kreisverband Kurse zur Unterweisung in die Maßnahmen der Frühdefibrillation und der Ersten Hilfe für alle Interessierten anbietet. Der Umgang mit dem Gerät wird mittlerweile bei allen Ersthelferkursen geschult und trainiert.

Es bleibt zu hoffen, dass der Defibrillator nie zum Einsatz kommen muss, aber im Notfall dann im entscheidenden Moment Leben rettet.