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Friedhofsverwaltung

Der Friedhof – ein Ort der Würde, Kultur und Natur

Friedhöfe sind Orte der Bestattung, der Trauer und des Gedenkens sowie Räume für Begegnung der Besucher. Zudem sind sie von großer kultureller Bedeutung und Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Ihre würdevolle Gestaltung ist eine wichtige Aufgabe für die Friedhofsträger. Durch eine Vielzahl religiöser, kultureller, aber auch weltanschaulicher Faktoren hat sich in den letzten Jahren das Friedhofs- und Bestattungswesen verändert. Für die künftigen Bedürfnisse der Hinterbliebenen beziehungsweise Nutzungsberechtigten und der verstärkten Nachfrage nach neuen Formen der Beisetzung sind daher praktikable Lösungen unter Berücksichtigung regionaler und lokaler Besonderheiten des Friedhofs zu berücksichtigen und behutsam weiterzuentwickeln.

 


Neue Aussegnungshalle

Eine neue „Mitte“ im Friedhof Kemnath - Neubau einer Aussegnunghalle

Mit dem Neubau der Aussegnungshalle „auf der grünen Wiese“ wurde das am Standort des früheren Leichenhauses nicht abschließend zu lösende akustische und optische Problem aufgrund der dort vorbeiführenden Straße und des unmittelbar angrenzenden Verbrauchermarktes beseitigt. Nun können die Angehörigen endlich in aller Stille – ohne störende Lärm- und Sichtbeeinträchtigungen – von den Verstorbenen Abschied nehmen. Damit wurden die Rahmenbedingungen künftiger Aussegnungen und Bestattungen erheblich verbessert.

Zudem verfügt die neue Aussegnungshalle nunmehr über eine öffentliche und barrierefreie Toilette. Und auch bei der Parkplatzsituation am Friedhof, insbesondere in der Bayreuther Straße, zeichnet sich eine Lösung ab.

 


Zurück zur Natur – Bestattung unter Bäumen

 

Für jeden Menschen kommt einmal die Zeit, in der er sich überlegen muss, wo sich seine letzte Ruhestätte befinden soll. Auf dem Friedhof in Kemnath wird dafür nun eine Alternative zu den klassischen Bestattungsformen angeboten: Seit Frühjahr 2022 sind Baumbestattungen möglich.

„Damit haben wir eine besonders naturnahe Bestattungsform geschaffen, die es ermöglicht, eins mit der Natur zu werden. Auf dem Erdhügel nahe der neuen Aussegnungshalle wurden dafür mehrere Bäume gepflanzt. Die Urnen werden in das Wurzelwerk der frei stehenden Bäume eingesetzt.“, erklärt der Leiter der Friedhofsverwaltung Kemnath, Martin Graser.

Einer Baumbestattung geht die Einäscherung der Verstorbenen voraus. Damit die Asche der Verstorbenen die Natur auch „berühren“ kann, sollte sie sich nicht auf Ewigkeit in geschlossenen Urnen befinden. Gleichzeitig spielt auch der Umweltgedanke eine wichtige Rolle. Deshalb werden bei Bestattungen nur noch vererdbare Urnen, sogenannte Bio-Urnen, verwendet. Sie sind biologisch abbaubar und gelten als unbedenklich. Eine Bio-Urne verrottet nach einiger Zeit auf natürlichem Wege. Beim Zerfall lässt sie dann die Asche in den Boden. Diese kann sich damit frei in den Kreislauf des Baumes eingliedern.

Positiver Aspekt nebenbei: Bei Baumgräbern entfällt die Grabpflege. An den Grabstellen liegen einheitliche Grabplatten, die zu gegebener Zeit mit den Namen der Verstorbenen zu beschriften sind.

Die Grabstellen sollen sehr schlicht gehalten werden. Zusätzliche Grabeinfassungen, Blumenbepflanzungen oder -schalen, Grablichter und sonstige ausschmückende Gegenstände sind bei Baumbestattungen nicht zulässig. Bitte haben Sie daher Verständnis, dass derartige Gegenstände entfernt werden, da sie das einheitliche Erscheinungsbild des Grabfeldes stören würden. Es spricht aber nichts dagegen, wenn diese Grabbeigaben übergangsweise im Zuge der Urnenbeisetzung, längstens jedoch für vier Wochen, am Grab aufgestellt werden.

Das Nutzungsrecht bei einer Baumbestattung wird erstmals für 15 Jahre erworben und kann danach individuell verlängert werden. Es ist möglich, ein Baumgrab für zwei oder vier Urnen zu erwerben. Weitere Auskünfte zur neuen Bestattungsform und den Kosten erteilt die Friedhofsverwaltung Kemnath unter der Rufnummer 09642 707-720.


Erweiterung des Urnenhains und neue Urnengrabplätze

Die bisherigen Bestattungsformen in Reihengräbern und mit Grabsteinen entsprechen nicht mehr dem Bedürfnis der Zeit. Mehr als zwei Drittel aller Bestattungen erfolgen in Kemnath als Feuerbestattung. Viele Menschen wollen ihre Angehörigen unter Bäumen (oder gar im Wald) bestatten, ohne besondere Ausschmückung und Gestaltung von Grabanlagen, teils auch unter Wegfall der Grabpflege.

Wie gut Urnengrabplätze angenommen werden, zeigt der Urnenhain mit Urnenpultstein, der im Oktober 2015 in Betrieb genommen wurde. Alle 38 Urnengrabplätze sind belegt. Eine Erweiterung war somit dringend geboten.

Albrecht Strohn, freier Landschaftsarchitekt, hat sich hierzu Gedanken gemacht. Im rückwärtigen Bereich der neuen Aussegnungshalle wurden in einem ersten Bauabschnitt 20 weitere Urnengräber mit Pultstein geschaffen. Insgesamt sind 100 Grabplätze auf der Erweiterungsfläche geplant. Im Zuge dieser Maßnahme ist auch eine Wegeanbindung an den künftigen Parkplatz beim neuen Feuerwehrgerätehaus vorgesehen.